Es ist ein anderes, wenn jemand, der einer fernen, ihm unbekannten Welt dein Leben lang fern gestanden, von ungefähr, durch besondere Dingefügung, in sie versetzt, in einem Buche anderen von dem dort Geschauten und Erlebten erzählt und seine Gedanken, mag sein nicht unverständige Gedanken, darüber zum besten gibt(Globetrotterliteratur), und es ist ein anderes, wenn einer, der, von Berufs wegen, amtlich Jahrzehnte hindurch mit seinem Interesse dieser fernen, fremden Welt zugewandt, sie persönlich aufgesucht hat, dann literarisch anderen zugute kommen lässt, was seine Reise an neuem Erkenntnisgewinn ihm abgeworfen.
Unterhaltsam kann das Buch des einen wie das des andern sein, zuverlässig, wirklich zuverlässig doch wohl nur das des andern. Ein solcher anderer ist Witte, Direktor der deutschen Ostasien-Mission, der in dieser seiner Eigenschaft mit China und Japn in ständiger Verbindung steht. Selbst besucht hat er, auf den Arbeitsfeldern seiner Missionsgesellschaft nach dem Rechten zu sehen, die Welt, die sein Buch dem Leser nahebringt, bereits zum zwieten Mal. Es braucht wohl kaum gesagt zu werden, dass das seinen Äußerungen in erhöhtem Maße Gewicht gibt. Was man ein eigentich wissenschaftliches Werk nennt, ist sein anziehend geschribenes Buch nicht, will es auch gar nicht sein. Aber auch der bloßen Globetrotterliteratur ist es nicht zuzurechnen. Es ist, wenn ich es kürzest charakterisieren soll, das beste Buch, dessen dermalen Rabhaft wer den kann, wem daran gelegen ist über die Welt des fernen Ostens, sofern wir als Christenmenschen an ihr Anteil nehmen, und über den gegenwärtigen Stand der Dinge dort sich unterrichten zu lassen. Die Dinge ändern sich in Fernost wie bei uns auch. So gilt es, immer neue Augenblicksaufnahmen zu machen. Die hier ist mit gutem Objektiv gemacht.